Für das Henselt-Archiv im Stadtmuseum Schwabach konnte aktuell aufgrund einer Spende von Dieter Bank ein weiterer Originalbrief Adolph von Henselts angekauft werden.

Gebhard und Ursula Kindl haben ihn transliteriert:

1842-04-xx an Verinka 1Brief von Henselt aus St. Petersburg an „Verinka“ o. D. [vmtl. vom Frühjahr 1842]

„Liebe Verinka, ich habe mich sehr
vergangen gegen Sie, aber was ist zu machen,

ich habe keine Zeit, also verzeihen Sie!

Neulich hab ich bei Oldenburg das Gespräch auf
Sie gebracht, Fräulein Aretin war auch dabei.

Sie können sich denken, daß ich soviel ich konnte zu
Ihrem Besten gesprochen, ebenso die Aretin u. nament-

lich auch von Ihrem Wunsch, bei der Großfürstin Helena
attachirt zu sein. Die Prinzessin zeigte sich
1842-04-xx an Verinka 2sehr theilnehmend für Sie u. versprach ganz
gewiß, Sie der Großfürstin zu empfehlen. Dieß
wird wohl jetzt schon geschehen sein, oder sehr bald
geschehen; dann werd ich Ihnen durch Ihren Bruder
Nachricht geben. Ich sagte auch der Prinzessin,
daß ich der Großfürstin nicht eher mit Glück
von Ihnen sprechen könnte, als bis sie durch
die Prinzessin schon von Ihnen eingenommen
ist. – Meine Frau ist in Breslau
leider nicht gesund; auch hat sie ihren

Vater verloren; ich hoffe im Juni hinzureisen
auf 6 Wochen. Leben Sie wohl,
ich könnte mich unendlich freuen,
wenn Ihre Wünsche réussirt [in Erfüllung gingen], u.
ich Sie bald wiedersehen würde.

Adieu, Ihr aufrichtiger Freund

Ad. Henselt.