Nachruf Richard Beattie Davis (28.08.1922 – 06.09.2008)
Ehrenvorsitzender der Internationalen Adolph-Henselt-Gesellschaft e.V.
Im Alter von 86 Jahren starb am 6. September 2008 nach langer Krankheit der britische Sammler, Musikwissenschaftler und Henselt-Forscher Richard Beattie Davis. Er lebte in Sandhurst im südenglischen Kent, sammelte Werke vorwiegend deutscher und russischer Komponisten und publizierte in diversen Fachzeitschriften und Lexika. Richard Beattie Davis besuchte mit seiner Frau Gillian seit 23 Jahren regelmäßig Schwabach, den Geburtsort des Klaviervirtuosen und Komponisten Adolph von Henselt. Als lebenslanger leidenschaftlicher Sammler von Henseltiana förderte er das Stadtmuseum zunächst mit Leihgaben für Sonderausstellungen und das Henseltarchiv im Stadtmuseum Schwabach mit wiederholten großzügigen Schenkungen.
Im Jahr 2000 weihte er das vom Schwabacher Lions-Club gestiftete und von Clemens Heinl geschaffene Henseltdenkmal beim Chor der Stadtkirche ein. 2004 vermachte er schließlich seine gesamte wertvolle und umfangreiche Sammlung von Henselt-Notendrucken und Autographen dem Henselt-Archiv im Stadtmuseum Schwabach. Richard Beattie Davis war einer der Hauptinitiatoren der „Internationalen Adolph-Henselt-Gesellschaft“ mit Sitz in Schwabach. Bei der Gründung 2002 wurde er zum Ehrenpräsidenten der Gesellschaft ernannt.
Sein umfangreiches Hauptwerk „The Beauty of Belaieff“, eine Enzyklopädie über den russischen Musikverleger Mitrofan Petrovich Belaieff und ein „Who is who“ der russischen Musik, konnte Richard Beattie Davis in Schwabach nicht mehr persönlich vorstellen. Es enthält bei der Vielzahl von Informationen zu russischen Komponisten auch zahlreiche Verweise auf Adolph von Henselt. Durch seine großzügigen Schenkungen wird Richard Beattie Davis mit der Stadt Schwabach verbunden bleiben.