Schwabach schreibt den Adolph-von-Henselt-Preis im Rahmen von „Jugend musiziert“ aus

Auch wenn Adolph von Henselt gewissermaßen zu den Stars unter den Klaviervirtuosen des 19. Jahrhunderts gehörte, kennen ihn heute auch Musikbegeisterte kaum. Schwabach, die Geburtsstadt des Musikers, bemüht sich, die schönen, zumeist vergessenen Werke dieses Komponisten und Pianisten wieder öfter zur Aufführung zu bringen und dabei auch an seine musikpädagogischen Verdienste zu erinnern. Darum schreibt sie u.a. regelmäßig bei „Jugend musiziert“ den „Adolph-von-Henselt-Preis“ aus.

Ob Adolph von Henselt nervös war, als er 1829 das erste Mal mit 14 Jahren vor Publikum im Münchner Odeon spielte, das wissen wir heute nicht mehr. Sicher ist aber, dass ihm dieser Auftritt damals zu der ersten künstlerischen Anerkennung in der Öffentlichkeit verhalf. Schnell entwickelte sich danach der junge Musiker zu einer Berühmtheit und war wenig später, neben Chopin, Liszt und Thalberg, einer der am meisten geschätzten Pianisten seiner Zeit. Man begeisterte sich für seine außergewöhnliche Art, sein Instrument zu beherrschen, für sein beseeltes Spiel und seine orginellen Kompositionen.

Entscheidend dafür, dass Musikerinnen und Musiker sich heute bisweilen ratlos am Kopf kratzen, wenn der Name Adolph von Henselt fällt, war das Jahr 1838. Eine Konzertreise führte ihn nach St. Petersburg – mit überwältigendem Erfolg: Die  Zarin bat ihn zu bleiben, und Henselt wurde kurzerhand kaiserlicher Hofpianist und später Generalmusikinspektor der kaiserlichen Frauenausbildungsinstitute, die damals für die musikalische Breitenbildung in Russland von höchster Bedeutung waren. Für seine Verdienste auf letzterem Gebiet wurde er vom Zaren geadelt. Dies erklärt, warum heute zwar russische Musikschüler gelegentlich noch Kompositionen Henselts spielen, sich aber hierzulande sogar Hochschuldozenten fragen: „Wer war das eigentlich?“

Wie Adolph von Henselt damals am Anfang seiner Laufbahn benötigen junge Musikerinnen und Musiker auch heute Möglichkeiten, ihr Können zu zeigen, um Förderung zu erfahren. Nicht zuletzt dafür wurde der Wettbewerb „Jugend musiziert“ geschaffen. Wer dabei im Fach Klavier ein Werk Adolph von Henselts mit in sein Repertoire aufnimmt, hat – dank der Schwabacher Ausschreibung – die Chance auf einen mit 1000 Euro dotierten Preis und ein Gastspiel in der Stadt Schwabach.

 

Im Frühjahr 2017 erfolgte die letzte Preisvergabe. Die Ausschreibung ist im folgenden pdf nachzulesen.

2016_09_12_ausschreibung_adolph-von-henselt-preis-2017