Gebhard Kindl, Betreuer des Henselt-Archivs in Schwabach, konnte im April Kopien von Briefen aus der „Morgan Library & Museum“ in New York erhalten, darunter ein Brief Robert Schumanns aus Leipzig an A. W. Zuccalmaglio vom 13.01.1838, in dem er diesen bittet, vor der Ankunft Henselts in Warschau Reklame zu machen für dessen Konzert. Schumann schreibt:
„… Nun noch zwei Bitten. Erstens wird Henselt binnen Kurzem bei Ihnen sein, da ich ihm einige Zeilen für Sie mitgegeben. Lassen Sie sich stundenlang von ihm vorspielen, erst dann werden sie ihn schätzen, ja bewundern lernen. Unter allen Klaverspielern, und ich habe sie alle und oft gehört, hat er mir die glücklichsten Stunden gemacht…“
Spannend auch der Brief von Henselt an Graf von Pocci, mit dem Henselt seit München befreundet war und dem er „als einen Freundschaftsbeweis“ sein erstes Werk, die Konzertvariationen schickt, die Königin Therese von Bayern gewidmet waren. Er kündigt darin die Etüden op. 2 an, die er Ludwig I. von Bayern widmen will, wofür er Poccis Unterstützung erfragt.
Ein weiterer Brief stammt von Henselt aus St. Petersburg und ging an Hector Berlioz. Insgesamt sechs Briefe sind somit ein weiterer Mosaikstein für das Henselt-Archiv. Sie tragen dazu bei Henselts Leben und Werk zu erhellen.