Die ersten Bemühungen um die Erforschung von Leben und Werk Adolph von Henselts gehen auf Heimatpfleger in Schwabach (z. B. Heinrich Krauß, Heinrich Schlüpfinger) und auf Initiativen des Geschichts- und Heimatvereins sowie der Stadtarchivare Schwabachs zurück.
Oskar Stollberg
Intensiv bemühte sich der Schwabacher Kirchenmusikdirektor Dr. Oskar Stollberg um die Henselt-Forschung.
Er war von 1929 bis 1969 Leiter der Stadtkantorei Schwabach und Bezirkskantor. Sein Interesse an Henselt war musikwissenschaftlicher und musikpädagogischer Art. Ihm hat die Stadt viel Material zu verdanken, das heute im Henselt-Archiv des Stadtmuseums Schwabach aufbewahrt wird.
1993 wurde Stollberg ins Ehrenbuch der Stadt Schwabach eingetragen.
Richard Beattie Davis
Der britische Sammler und Musikwissenschaftler Richard Beattie Davis hatte schon früh Kontakt zu Oskar Stollberg. Die beiden Forscher tauschten sich intensiv über Henselts Leben und Werk aus. Richard Beattie Davis besuchte bis zu seinem Tod 2008 mit seiner Frau Gillian regelmäßig Schwabach. Als lebenslanger leidenschaftlicher Sammler von Henseltiana förderte er das Schwabacher Stadtmuseum zunächst mit Leihgaben für Sonderausstellungen und das Henselt-Archiv mit wiederholten großzügigen Schenkungen. 2004 vermachte er den größten Teil seiner wertvollen und umfangreichen Sammlung von Henselt-Notendrucken und -Autographen dem Henselt-Archiv.
Gebhard Kindl
Seit 2004 hat der in Schwabach ansässige Gebhard Kindl das umfangreiche Henselt-Archiv im Stadtmuseum systematisch aufgebaut und katalogisiert. Ihm ist zu verdanken, dass inzwischen ein sehr großer Fundus an Materialien über Henselt in dessen Geburtsstadt zentral zusammengetragen ist. Das Archiv und Gebhard Kindl mit seinem umfassenden Wissen sind die zentrale Anlaufstelle für alle an Henselt Interessierten oder über Henselt Forschenden.
Gebhard Kindl ist auch intensiv als Forscher zum Thema Henselt tätig und hat in den vergangenen 15 Jahren zusammen mit seiner Frau Ursula grundlegende Bücher über Henselt herausgegeben (s. https://henselt-gesellschaft.de/forschung/publikationen/).
Bestandslisten des Henselt-Archivs (Autographe, Manuskripte, Notendrucke) im Stadtmuseum Schwabach
Stand: 2015
(zusammengestellt von Gebhard Kindl)
Zeichenerklärungen für die nachfolgenden Bestandslisten des Henselt-Archivs
1. Henselt-Archiv: Albumblätter/Autographen/Manuskripte
2. Henselt-Archiv: Werke mit Opuszahlen
3. Henselt-Archiv: Werke ohne Opuszahl
4. Henselt-Archiv: Bearbeitungen, Transkriptionen und Editionen von Werken anderer Komponisten
5. Henselt-Archiv: Komponisten, die Henselt-Werke bearbeitet haben (die Bearbeitungen sind bereits unter 2. und 3. genannt)
6. Henselt-Archiv: Komponisten, die Henselt Werke gewidmet haben oder Werke als Huldigung für Henselt komponiert haben
7. Henselt-Archiv: Komponisten, die zu Henselt in einer besonderen Beziehung standen
8. Henselt-Archiv: Alben und Sammlungen
9. Henselt-Archiv: Klavierschulen mit Henselt-Werken und Lehrbücher
Wichtiger Hinweis:
Die von anderen Archiven erhaltenen Reproduktionen von Autographen und Drucken dürfen wir nur zum Zwecke der eigenen wissenschaftlichen Arbeit verwenden und keine Kopien davon weitergeben. Bei Bedarf können diese in den Bibliotheken und Archiven, welche die Originale besitzen, bestellt werden. Wir sind dabei gern behilflich.
Für die angegebenen Opus-Zahlen in der Notenbestandsliste sind folgende Verzeichnisse zu Grunde gelegt:
– Davis, Richard Beattie. Adolph Henselt. Ein provisorisches Verzeichnis seiner Werke, Ausstellungskatalog, Schwabach 1989, mit Ergänzungen 2004
– Hofmeister Monatsberichte 1829 – 1900.
– Jürgenson Katalog der Notenausgaben, zu Henselt S. 87/88.
– La Mara
– Stollberg, Oskar, in MGG 1957, Bd. 6, S. 170 – 172.